Ein sehr entspannter MF Doom pflätzt sich samt Plautze auf’s Sofa der Red Bull Music Academy in Madrid. Der Interviewer stellt ein paar interessante Fragen und bekommt ebenso interessante Antworten. Unterbrochen wird die knapp 100-minütige Konversation von einigen Doom Tracks, über die sich dann auch unterhalten wird.
Weitere Themen sind Produktionshintergründe, die verschiedenen Charaktere vom Metalface, seine Projekte, seine Reimstrukturen und viel drumherum. Sehr aufschlussreich und sympathisch.
Lustiges kleines Feature, das Falk von MRD da auf dem Splash! dieses Jahr erstellt hat. Er fragt u.A. Raf Camora, Nate57 & Telly Tellz, Rockstah, Huss&Hodn, Silla, Dendemann und JAW. Für mich ganz vorne mit dabei Nate57 mit seiner Antwort und Sieger der Herzen auf jedenfall der Retrogott, der doch gleich mal den physischen Beweis erbringt.
Casper ist gerade in der Promophase, ständig tauchen in Magazinen und im Internet Artikel und Interviews über den Bielefelder auf. Am 8. Juli erscheint XOXO über Four Music und wird wahrscheinlich ein ziemlicher Kassenhit. Niko von Backspin TV macht meiner Meinung nach immer gute Interviews und hat mit Casper über ihn, seine Arbeit am Album und den Sound der dabei entstanden ist.
Hier vorab noch eine Hörprobe, für Alle, die es noch nicht abgecheckt haben.
Je mehr ich Richtung Samy recherchiere, desto mehr gefällt mir das, was ich da alles sehe und höre. Samy beweist auch im Interview mit Niko von Backspin.tv, dass er einfach sympathisch ist. Knapp 50 Minuten lang beantwortet der Hamburger in seinem Studio Fragen zu seinem neuen Album, alten Zeiten, den Medien, Straßenrap, Serien wie HDF und den Flashes, die Samy bewegt haben wieder ein (reines) Rapalbum zu machen. Sehr aufschlussreich und interessant das Ganze.
Mein dauerpostender splash!-Mag Kollege WIlly hat heute Morgen 5 Minutes of Scratch von DJ Revolution und DJ Q Bert ins Mag gestellt. Ich hab mich echt gefreut und direkt mal in den The Cut Vimeo Kanal reingetuned. Da gibt’s ein echt interessantes Interview mit der DJ Legende Q Bert. Der dreifache DMC-Weltmeister, der einige Scratch-Übungen sogar selber erfunden hat, erzählt über seine Motivation, sein Label und was er jetzt alles so macht. Zwei echt sympathische Menschen im Interview. Sobald der letzte Teil raus kommt, findet ihr den natürlich auch hier im Blog.
Ich habe vor kuzem das Vergnügen gehabt mich mit dem Herrn Supreme von den Looptroop Rockers zu unterhalten. Mitlerweile wieder zu Viert haben die Schweden diesen Monat ihr Album Professional Dreamers veröffentlicht. Neben dem Album und anderen Dingen waren die Tracks „On Repeat“ (gegen den Einzug einer rassistischen Partei ins Parlament in Schweden), „Guru R.I.P.“ und die Graffiti-Vergangenheit der Jungs Themen im Interview.
TightLife: Hallo Supreme. Schön, dass du Zeit für mich hast. Ich fang mal direkt mit einem sehr interessanten Fakt an: Cosmic ist wieder bei den Looptroop Rockers dabei. Warum ist er damals gegangen?
Supreme: Also, ich denke er hatte einfach keinen Spaß mehr an diesem Leben als Teil von Looptroop. Ich glaube, es war eine harte Entscheidung Looptroop zu verlassen, immerhin ist es ein großer Teil unseres Lebens seit wir sehr jung waren. Es sind fast 20 Jahre vergangen, seit die anderen Jungs Looptroop gegründet haben. Ich vermute, er war einfach müde und brauchte eine Pause.
T: Seit wann ist er wieder dabei?
S: Er hat als DJ für Promoes Solo Album gewirkt und am Wochenende aufgelegt und hat dann auch zuerst mit Promoe geredet. Dann hat er uns gefragt, als wir gerade angefangen hatten an dem Album Professional Dreamers zu arbeiten. Wenn du dir das Album anhörst ist der einzige Song ohne ihn „Joseph“. Das war der erste Song den Promoe und ich geschrieben hatten. Danach war er zurück in der Gruppe.
T: War es anders ohne ihn Musik zu machen?
S: Ich denke nicht, dass es sehr anders war Musik zu machen aber wir mussten unsere Rollen in der Gruppe neu finden. Wir waren daran gewöhnt zu viert zu sein und als Cosmic gegangen ist mussten wir in uns gehen. Nicht, dass wir darüber geredet hätten, aber es war so. Vielleicht war das eine positive Sache, die wir daraus ziehen konnten, weil wir eine Veränderung hatten. Aber es war sehr schön als er zurück gekommen ist.
T: Nachdem eine rassistische Partei (die Swedish Democrats) 2010 ins Parlament gewählt wurden, habt ihr den Track „On Repeat“ aufgenommen. Was war da die Intention und wie war das Feedback auf den Song?
S: Wir hatten eine Studiosession nach dem Tag der Wahl und wir wussten alle, dass sie eine Menge Stimmen bekommen würden aber als uns die Nachricht erreichte, dass sie wirklich 5% bekommen hatten waren wir alle aufgebracht. An dem Tag haben wir drei Songs aufgenommen, alle über die Wahl. Einer davon war „On Repeat“, welchen wir schließlich am besten fanden. Wir haben einfach geschrieben, was wir fühlten und viele Leute haben darauf reagiert. Ich meine, immerhin haben 95% für jemand anders gestimmt. In einer Zeitung haben sie einen Artikel darüber gebracht, dass wir die sogenannten Rassisten ziemlich sauer gemacht hatten und das gab dann viel Hass. Viele negative Kommentare auf YouTube, wo die Leute dann das, was rassistische Leute eben so schreiben, geschrieben haben.
T: Auf eurer Webseite steht, der Beat zu „On Repeat“ ist hauptsächlich aus Sounds von schließenden Türen gemacht worden. Wer kam auf die Idee?
S: Embee war es, er hatte den Basisrhythmus und wir haben den Song zu dem Rhytmus geschrieben. Als wir den Chorus soweit hatten, hat er die Drums durch die Sounds ersetzt. Ich glaube er hat sie sogar alle selber aufgenommen.
T: Hat sich die Weise, auf die ihr produziert generell verändert?
S: Naja, wie ich es grade beschrieben habe ist eigentlich der übliche Weg, wie wir Songs machen. Embee baut das Skelett des Beats, er hat dann ein paar davon und wir suchen passend zu den Themen aus. Manchmal hat er Leute, die Dinge für ihn einspielen, die er dann auseinander schnippelt und wieder zusammen baut, manchmal spielt er die Sachen selber ein.
T: Was für einen Sound kann man vom neuen Album „Professional Dreamers“ erwarten?
S: Für uns hat es sich wie klassischer Hip Hop angefühlt. Ich weiß nicht genau, die Leute empfinden es unterschiedlich. Manche sagen uns, es ist klassisch, andere wiederum meinen es ist ein wenig mehr als das. Ich denke, es ist ein Hip Hop Album, ein solides Hip Hop Album. Wir haben 20 Songs aufgenommen und am Ende 13 ausgewählt.
T: Wie seid ihr auf den Namen für das Album gekommen?
S: Der Name stammt aus einer Dokumentation von Werner Herzog. Sie heißt „Encounters At The End of The World“ und handelt von der Antarktis und den Leuten, die dort arbeiten und leben. Das verrückte daran ist, dass ich bei einem Freund im Büro war. Dessen Onkel war vor kurzem gestorben und er hatte eine riesen-große Tasche mit alten Fotos bekommen. Diese Fotos waren die ersten Farbfotos von Traumaktivitäten im Gehirn. Sein Onkel hatte in einem Krankenhaus oder so gearbeitet. Er hat mir diese alten Fotos aus den 70ern gezeigt und die waren echt cool. Ich meinte zu ihm, dass ich irgendwas mit den Fotos machen will. Vielleicht ein Albumcover oder so, weil ich derjenige bin, der das bei uns macht. Am gleichen Tag hat Promoe mich angerufen und der hatte gerade diese Dokumentation gesehen und meinte zu mir, dass er darin Professional Dreamer aufgeschnappt hätte. Er fand, das wäre ein guter Albumtitel und ich meinte zu ihm, dass ich gerade die Idee für ein Cover hatte. Das war noch ziemlich früh, bevor wir irgendwas gemacht hatten.
T: Eure Tour durch Deutschland hat gerade angefangen. Was mögt ihr am deutschen Publikum?
S: Also, wir kommen schon seit einer langen Zeit nach Deutschland. Ich glaube, Deutschland war neben Dänemark das erste Land außerhalb Schwedens, in dem wir gespielt haben. Das war so 1996. Es ist wirklich cool her zu kommen, auch wenn wir nicht so oft da sind, wie wir vielleicht sollten. Jetzt haben wir auf unseren Konzerten hier einen Mix aus Fans. Es gibt einige neue Leute aber auch eine Menge Leute, die unsere Musik schon lange hören. Ich denke es ist eine gute Mischung aus jüngeren und älteren Hip Hop Heads und natürlich aus Leuten, die Musik generell mögen. Die Unterschiede zum schwedischen Publikum sind nicht so groß, um ehrlich zu sein.
T: Wie hat das Publikum auf das neue Album reagiert?
S: Das neue Album lässt sich dem Publikum sehr leicht vorstellen. Üblicherweise, wenn wir ein Album raus bringen, kommen viele Leute und sagen „Das letzte Album war besser“ und dann dauert es so ein halbes Jahr und sie mögen es. Dann bringen wir wieder ein neues Album und dann heißt es „Das Album davor war besser“. Ich glaube, das stimmt so nicht. Wenn du ein neues Album hörst, dann versprichst du dir viel davon, deine Erwartungen sind hoch. Es dauert einfach, bevor es für dich ein Klassiker wird, du brauchst ein paar Erinnerungen, die an die Musik geknüpft sind. Du musst die Songs auf ein paar Partys hören, die Songs im Auto spielen oder was in der Richtung. Bei dem neuen Album scheint es leichter, die Leute mögen es, wir haben gute Reviews bekommen und wir spielen fast alle Songs live auf unseren Konzerten.
T: Dieses Jahr habt ihr auch schon in Thailand und auf Kuba gespielt. Habt ihr da auch Fans?
S: Was Thailand angeht weiß ich es nicht, wir bekommen kaum Emails aus Thailand. Wir haben dort auf einem Festival gespielt und es waren echt viele Thais da, das war cool. In Kuba hatten wir tatsächlich einige Fans. Es ist dort für die Leute schwer an CDs zu kommen, aber einige Leute hatten sie z.B. von Austauschstudenten bekommen. Wir haben gehört es sind eine Menge Deutsche auf Kuba. Es ist sogar vorgekommen, dass wir über die Straße gegangen sind und erkannt wurden. Das kam echt überraschend.
T: Einige Looptroop Songs wurden in Graffiti-Videos gespielt und vor kurzem hat Promoe einige Fotos aus seinem alten Blackbook veröffentlicht. Wie ist heute eure Verbindung zur Graffiti Szene?
S: Keiner von uns malt mehr aktiv Graffiti aber unser Herz schlägt immer noch für diese Bewegung. Wir sind mit einer Menge aktiver Writer befreundet und es kommen immer wieder Writer zu den Konzerten. Aber es ist schon lustig, vor kurzem ist ein Buch erschienen, das „Graffiti in Västmanland“ heißt. Da kommen wir her. Das Buch handelt von der Graffiti Bewegung in den späten 80er und 90er Jahren. Promoe und Cosmic haben beide eine Menge Bilder darin und viele Leute, mit denen wir aufgewachsen sind, wurden interviewt. Es sind sogar einige Fotos von Looptroop Shows darin. Ich hab es erst vor ungefähr zwei Wochen gesehen und mich echt gefreut. Wir haben sogar fast den Soundcheck verpasst, weil wir alle über dem Buch saßen. Es ist echt ein schönes Gefühl, dass jemand echt ein richtiges Buch darüber gemacht hat. Immerhin ist es ein Teil unserer Geschichte, nicht nur als Looptroop sondern auch als Kinder.
T: In dem Video zum Song „Do“ habt ihr sogar ein paar Breakdancer aus Japan am Set gehabt. Wie kam diese Verbindung zustande?
S: Wir sind nach London gegangen, um das Video zu drehen. Promoe kennt jemanden bei Environment Films, eine Filmcrew aus London, die eine Doku über Veganismus gemacht hatte, in der Promoe einen Song hatte. Sie meinten damals zu ihm, sie würden ihn dafür einen Gefallen tun und wir haben sie gefragt, ob sie nicht ein Musikvideo für uns machen würden. Als wir dann in London waren, habe ich meine Freundin Sheila angerufen, ob sie ein paar Tänzer für uns organisieren könnte. Sie meinte, sie hätte da eine japanische Gruppe am Start.
T: Als Guru letztes Jahr verstorben ist gab es dieses Tribut „Guru R.I.P.“ von euch und Timbuktu. Wie war Gurus Einfluss auf euch?
S: Gangstarr war eine der wichtigsten Gruppen für uns, besonders in den 90ern. Embee war extrem inspiriert von Premiers Produktionen und Guru hatte eine ganz eigene Art zu rappen. Alle ihre Alben sind Klassiker und wir haben sie hoch und runter gehört. Es ist wirklich eine Tragödie, dass er gestorben ist und es war selbstverständlich für die Jungs diesen Tribut zu zollen.
T: Habt ihr jemals Feedback von seiner Familie oder Premier bekommen?
S: Premier hat es auf seinen Blog gepostet, das weiß ich aber wir haben nie persönlich von ihm gehört. Aber es war nett, dass er es gepostet hat. Das zeigt, dass er dahinter steht.
T: Dann wären wir auch schon langsam am Ende des Interviews angelangt. Habt ihr noch Grüße, die ihr los werden wollt?
S: Grüße gehen definitiv raus an alle, die zu unseren Shows kommen. Wir waren eine Weile weg und jetzt fühlt es sich fast an, wie nach Hause zu kommen. Wir haben eine spezielle Beziehung zu Deutschland und ich muss sagen, dass ich tatsächlich nervös war vor der ersten Show in Berlin. Das Konzert war aber vollgepackt mit guten Vibes, also geht mein Shoutout an das Publikum. Danke, dass ihr so toll seid! T: Danke für das Interview und viel Spaß noch auf der Tour!
Während Atmosphere noch in den USA auf Tour waren hatte ich die Möglichkeit mich mit Slug zu unterhalten. Natürlich sprechen wir über das aktuelle Album Family Sign, aber auch persönliche Dinge sind Thema im Interview.
TightLife: Deine Tour in den USA ist gerade gestartet. Bist du gerne auf Tour?
S: Ja, ich genieße es auf Tour zu sein. Es ist eine großartige Sache die Möglichkeit zu haben seine Musik den Leuten vorzuspielen.
T: Diesen Sommer bist du auch in Deutschland auf Tour. Gibt es einen Unterschied zwischen dem deutschen und amerikanischen Publikum?
S: Das ist eine gute Frage. Ich kann nicht sagen, dass es da einen großen Unterschied gibt zwischen amerikanischen und deutschem Publikum aber das splash!-Festival ist anders. Es gibt mehr Raggae, Worldmusic und Kultur, es ist einfach ein besonderes Festival. Der Vibe bei diesem Festival ist einfach unglaublich. Jeder ist so rücksichtsvoll und darauf bedacht, dass Alle eine gute Zeit zusammen haben. Das ist nicht so selbstverständlich auf Festivals.
T: Hörst du dir auch die anderen Konzerte an?
S: Ja, auf jeden Fall.
T: Wer wird mit dir in Deutschland auf Tour sein?
S: Ant, mein Produzent, der auch mein DJ sein wird, dann mein Freund Nathan, der Gitarre spielt und mein anderer Kumpel Erik, der Keyboard spielt.
T: Kennst du deutsche Rapper oder Produzenten und mit wem würdest du gerne zusammenarbeiten?
S: Ich hatte das Vergnügen auf meinen Reisen eine Menge Leute kennenzulernen. Aber ich muss ehrlich sagen, ich bin nicht die Sorte Künstler, der quasi eine Wunschliste an Leuten hat, mit denen ich gerne arbeiten will. Es muss mit meinem Zeitplan stimmen und auch einfach angenehm sein. Wenn ich also in Deutschland bin und Zeit habe, dann mache ich gerne einen Track. Ich mach einen Track mit Jedem, solange ich merke, er ist ein korrekter Typ. Ich mache Musik, weil ich Spaß daran habe, also habe ich keinen Masterplan oder eine Strategie. Ich mache einfach, was mir Spaß macht.
T: Das letzte Album hieß „To All My Friends, Blood Makes The Blade Holy“. Ende Mai kommt in Deutschland das neue Album „Family Sign“ heraus. Deine Familie und deine Freunde scheinen einen starken Einfluss auf dich zu haben. Für wen machst du deine Musik, für sie oder deine Fans?
S: Ich mache die Musik in erster Linie für mich selbst. Ich war nie gut darin zu erraten, was andere Leute wohl mögen. Ich weiß also gar nicht, wie man Musik für Andere macht. Du hast allerdings Recht, meine Familie und meine Freunde sind mir sehr wichtig. Sie inspirieren mich, ich werde immer von meiner Umgebung inspiriert. Seit ich Musik mache, habe ich meine ganze Inspiration von all den Dingen, mit denen ich mich umgebe. Es gab eine Zeit, da hab ich mich mit viel Alkohol umgeben, eine Zeit, in der ich viel Party gemacht habe. Heute umgibt mich meine Familie und meine Freunde, daher nehme ich meine Inspiration.
T: Auf der Rhymesayers Homepage steht, dass du „Family Sign“ Anfang 2010 geschrieben hast und die Familie seitdem gewachsen ist. Wer ist da hinzugestoßen und hatte es Auswirkungen auf die schon geschriebenen Texte?
S: Definitiv! Ich habe im April letzten Jahres einen Sohn bekommen und Erik (Keyboard – Anmerkung der Redaktion) hat eine Tochter bekommen. Ich denke darauf bezieht sich die Label-Webseite. Ich habe vor ein paar Monaten geheiratet. Ich denke, dass diese Ereignisse Einfluss auf die Platte hatten.
T: Du hast Erik und Nate erwähnt. Was bedeutet die Zusammenarbeit mit diesen Künstlern für deine und Ants Arbeit im Studio? Macht es Sachen einfacher?
S: Wir arbeiten seit 2004 mit den Beiden. Für „To All My Friends, Blood Makes The Blade Holy“ und „Family Sign“ haben sie jedoch zum ersten Mal auch selber Songs geschrieben. Vorher war es eher so: „Hey, spielt mal das Sample hier für uns“ oder „Hier, diese Bassline oder dieses Klavierspiel, spiel das mal für uns“. Jetzt ist es nicht mehr so, dass wir Nachspielen oder Samplen, es ist alles originelles Material und Nate und Erik helfen dieses zu schreiben. Ja, es ist definitiv anders aber ich würde nicht sagen, dass es einfacher oder schwerer ist. Es ist einfach anders. Es sind neue Herausforderungen und Puzzles. Aber es sind immer Puzzles und dies ist einfach eine neue Art von Puzzle. Wir kollaborieren jetzt zu viert, bringen auch Eriks und Nates Visionen, ihre Ziele mit in die Musik ein, solange sie mit unseren zusammen passen.
T: Für den Videoclip zum Song „She’s enough“ habt ihr Kinder als Schauspieler engagiert. War es schwer die richtigen Einstellungen zu bekommen?
S: Ich selber war ja nicht der Regisseur, sondern selber ein Schauspieler. Ich weiß nicht, vielleicht war es schwer, vielleicht nicht. Für mich war es einfach, ich musste einfach ein bisschen mit den Kindern spielen. Der Regisseur hat nicht den Eindruck gemacht, als ob es kompliziert gewesen sei aber ich hab ihn auch nicht gefragt. Am Set war aber jeder sehr entspannt und ruhig also denke ich, dass es nicht allzu schwer war.
T: Arbeitest du in deiner Heimatstadt Minneapolis an sozialen Projekten, beispielsweise mit Kindern?
S: Meine Frau ist Sozialarbeiterin, ich bin also nah dran an sozialer Arbeit. Das Meiste, was ich mache, ist nicht diese organisierte Sozialarbeit aber wir haben einen Plattenladen. In unserem Laden veranstalten wir eine Menge unterschiedlicher Events, zu denen die Jugendlichen kommen können. Wir machen Open Mics, Turntable- und Produzenten Beratungen, wir haben unseren Laden auch einfach, um den Leuten die Möglichkeit zu bieten zu sehen und lernen, wie man einen Beat macht oder so. Es ist nicht die Sozialarbeit im klassischen Sinne aber ich würde es schon als Arbeit für die Gemeinschaft bezeichnen.
T: Du bist selber Vater. Nimmst du deine Kinder mit auf Tour, mögen sie deine Musik überhaupt?
S: Mein jugendlicher Sohn und meine Frau kommen üblicherweise mit auf Tour. Doch jetzt mit dem Baby ist sie natürlich erstmal nicht mit auf dieser Tour aber wenn er ein wenig älter ist, dann werden wir ihn auch mitnehmen.
T: In einem Interview mit dem Ill Poetic Blog im letzten Jahr hast du erwähnt, dass du selber auch Musik hörst, die härter ist als deine. Straßenrap wie Mobb Deep zum Beispiel, bei denen du immer noch auf die eine perfekte Platte wartest. Denkst du, nun nach Prodigys Entlassung können sie endlich diese eine Platte aufnehmen?
S: Ich erwarte es immer noch. Ich bin sehr froh, dass Prodigy entlassen wurde und ich freue mich auf das, was Mobb Deep als nächstes machen werden und verfolge das natürlich.
T: Gibt es laufende oder zukünftige Projekte, über die du sprechen kannst/möchtest?
S: Im Moment nur „Family Sign“, alles Andere ist noch zu sehr in den Kinderschuhen, als dass ich darüber irgend etwas sagen könnte. Unser Label Rhymesayers wird dieses Jahr jedoch eine Menge veröffentlichen. Wir bringen das Evidence Album „Cats and Dogs“, eine neue Brother Ali Platte, von Grieves kommt eine Platte, von P.O.S auch. Aesop Rock und Rob Sonic bringen „Hail Mary Mallon“ und ein Album namens „Space Candy“ von Eyedea, das er aufgenommen hat, bevor er verstorben ist.
T: Letzten Freitag war bei euch Record Store Day, an dem ihr auch den Song „Which Way Is Up“ von dir und Aesop Rock veröffentlicht habt. Gibt es von euch in Zukunft etwas zu erwarten?
S: Naja, man kann nie wissen was passiert. Er und ich sind wirklich gute Freunde und reden oft darüber zusammen Musik zu machen aber wir müssen auch gucken, dass wir beide Zeit dafür finden.
T: Ok, das wäre es soweit. Hast du irgendwelche Shoutouts?
S: Das geht raus an die ganze Hip Hop Nation. An Jeden, der diese Musik liebt, den musikalischen Struggle versteht, der diesen Struggle lebt und dem die Musik hilft durch diesen Struggle zu gehen.